Ich höre immer gerne Jos de Blok zu. Er erzählt so wunderbar, wie er damals die ersten Gedanken zu Buurtzorg hatte – seine Motivation, seine Treiber, sein Engagement und vor allem seine persönliche Sinnsuche. Er ist mein Role Model, wenn ich erklären möchte, was genau „purpose driven“ bedeutet. Doch bei einem Punkt bleibe ich bei ihm immer hängen: Bei meiner ersten Begegnung mit ihm fragte ich ihn, ob er glaube, Selbstorganisation sei ein universelles Modell, das für alle Menschen jedweder Rolle in einer Organisation funktionieren würde.
«Wenn die Affen den Zoo regieren» Mit dieser Überschrift tourt der Organisationssoziologie Stephan Kühl seit Jahren durch die Vortrags- und Publikationslandschaft (Kühl 2015). Dabei kritisiert er intelligent und unterhaltsam Konzepte der Selbstorganisation.
mit Mirjam Buchmann und Prof. Dr. Peter Zängl
Buurtzorg, ein Modell aus den Niederlanden, versteht Pflege ganzheitlich und setzt auf Teams, die sich selbst organisieren. Welche Erfahrungen machen ambulante Pflegeorganisationen in der Schweiz, die Elemente von Selbstorganisation eingeführt oder umgesetzt haben? Ein Forscherteam der Fachhochschule Nordwestschweiz hat nachgefragt.
von Prof. Dr. Christoph Minnig und Prof. Dr. Peter Zängl
«Buurtzorg» bedeutet Sorge um die Nachbarschaft und bezeichnet ein in Holland etabliertes Modell für die ambulante Pflege und Betreuung. Profis arbeiten eng mit dem sozialen Umfeld einer Person zusammen. Eine Studie hat jetzt die Anwendbarkeit auf die Schweiz untersucht.
Im Auftrag der Spitex-Organisationen Bern, Region Olten und Zürich Limmat hat ein Forscherteam der Fachhochschule Nordwestschweiz untersucht, ob und wie das niederländische Versorgungsmodell Buurtzorg auch in der Schweiz Einzug halten könnte. Dabei wurde klar: Hierfür bräuchte es ein umfassendes Umdenken.
The current changes in society – in particular the globalization, demographic trends or changes on the labour market – has far-reaching implications as to how we live and work together.